


"NUR WENN ES NEBEN IHM GESCHIEHT, DASS MAN SIE ZUSAMMENTREIBT, NIEDERSCHLÄGT, IN FUHREN LÄDT, WEISS ER, WIE DIES IST. JETZT STEHT ER NUR IN EINER UNTERGEGANGENEN WELT. HIER KANN ER NICHTS MEHR TUN. EINE WEILE HERRSCHT DIE ÄUSSERSTE STILLE. DANN WEISS ER ES IST NOCH NICHT ZU ENDE." ( Peter Weiss )
EIN DOKUMENTARFILM ZU FORMEN VON ERINNERN UND GEDENKEN AN DIE ERMORDUNG HUNDERTTAUSENDER UNSCHULDIGER MENSCHEN IN DEN TODESFABRIKEN UND KONZENTRATIONSLAGERN DER NAZIVERBRECHER. BEITRÄGE ZUR ZUKÜNFTIGEN GESTALTUNG DES „MUSEUM AUSCHWITZ“ AM RANDE DER POLNISCHEN INDUSTRIESTADT OSWIECIM.
ZUM INHALT





Dokumentarfilms (90 Min/16mm/F)
von Horst Herz
gedreht 1996 in Polen: im Museum Auschwitz, in der Stadt Oswiecim (Auschwitz) und in Krakau.
Der Film wurde gefördert vom Filmbüro NRW.
Eine Koproduktion mit dem WDR, Red.: Elke Hockers-Werner +
dem SWR, Red .: Ebbo Demand / Gudrun Hanke-El Ghomri.
Recherchen, Regie: Horst Herz,
Kamera: Horst Herz, Rainer Komers, Petra Valentin und Justyna Feicht.
Sound: Ebba Jahn und Winfried Bettmer.
Schnitt/Montage: Horst Herz und Gerda Breuer.
Produktions- und Aufnahmeleiterin: Angelika Dreischulte.
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IM FILM:
KAMERABEOBACHTUNGEN
Im ehemals jüdischen Viertel „Kazimierz" in Krakau, in der Stadt Oswiecim und vor allem im „Museum Auschwitz“ - an den authentischen Orten der Naziverbrechen
in „Birkenau", im „Stammlager" und in „Monowitz".
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GEDANKEN
zweier Auschwitzüberlebender: Hans Frankenthal, Dortmund und Stanislav Ciancala, Oswiecim.
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GESPRÄCHE
mit Dr. Krystyna Oleksy, Direktorin Museum Auschwitz, Oswiecim,
Hanno Loewy, Direktor, Fritz-Bauer-Institut, Frankfurt,
Prof. Dr. Horst Eberhard Richter, Direktor Sigmund-Freud-Institut, Frankfurt,
Dr. Katharina Kaiser, „NGBK", Berlin sowie:
Frau Zbreszka, Leiterin der Ausstellungsabteilung des „Museums Auschwitz",
Sowie: Besucher der „Alten Synagoge Krakow",
der Friedhofswärter des jüdischen Friedhofs in Oswiecim,
der katholische Pastor der „Pater-Kolbe Gemeinde Oswiecim",
Miros Ganobis von der „Polnisch-Israelischen Freundschaftsgesellschaft", Oswiecim,
ein Sozialarbeiter sowie Jugendliche der „Werkstatt Hannover",
Lehrlinge von „VW", Berufschüler aus Bielsko Biela,
polnische Pfadfinder, eine Romafamilie im "Stammlager" sowie
der italienische Präsident und die Bewohner der Stadt Oswiecim.
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Bald wird es keine Zeitzeugen mehr geben. Und dann - was tun mit den Resten der Gaskammern und Krematorien, der Folterstätten und Mordinstrumente an den authentischen Plätzen des historischen Geschehens?
Welche Formen der Erinnerung und des Gedenkens sprechen die vielen jungen Besucher aus aller Welt - Menschen, für die die Ereignisse unendlich weit weg erscheinen, noch an?
Während eines Besuches bei den Resten der ehemaligen Vernichtungslager und Todesfabriken der Nazis in Auschwitz (Oswiecim) am Rande des polnischen Kohle- und Stahlgebiets zwischen Kattowitz und Krakau, versuchen wir uns mit der Kamera dem realen Ort der historischen Ereignisse und dem was man dort heute sieht und erlebt, anzunähern.
Wir machen uns auf den Weg durch das riesige Gelände in Birkenau, vorbei am „Aschesee" und an den Resten der Gaskammern, der Krematorien, der „Rampe", der „Sauna" und den Baracken des „Zigeuner-" und „Frauenlagers".
Immer wieder begegnen wir den neu errichteten, schwarzen Marmorblöcken und den großen Tafeln auf denen neben Texten, die bekannten, von der SS fotografierten Fotos von der Ankunft eines Deportationszuges mit Juden aus Ungarn, aufgedruckt sind.
Wir nehmen auch wahr, dass in Birkenau gerade Heu geerntet wird, Störche nisten, jemand Pilze sucht und Kinder Eis essen.
Schließlich sind wir allein mit den vielen, so unterschiedlichen Bildern von Auschwitz die wir mitgebracht haben.
Mit Besuchern aus aller Welt gehen wir später durch das 3 km entfernte „Stammlager" mit den ehemaligen Häftlingsbaracken und durch die „Pappelallee" - wie die Häftlinge eine der Lagerstraßen nannten.
Der von Museumspädagogen vorgegebene Parcours führt uns vorbei an der „schwarzen Wand", an den Folterstätten für perverse pseudomedizinische Versuche, an Reliquien und Installationen, vorbei auch, an Betroffenheitskitsch, Souvenirhändlern und hilfloser Kunst.
Am nahen Fluss Soa wird gebadet. In der 4 km entfernten Altstadt von Oswiecim wird eingekauft und gefeiert. In der Hochhaussiedlung spielen Chemiearbeiter Basketball und durch den Bahnhof rollt ein langer Zug mit neuen Autos Richtung Krakau.


ALLE FOTOS C BY HORST HERZ
LINKS: HORST HERZ MIT TONFRAU EBBA JAHN IN AUSCHWITZ BIRKENAU
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